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Ortseingang <===> Ortsausgang

PLZ 14776      März 2009   

Informationen dazu bei Wikipedia




Über den Ortsnamen Paterdamm Paterdamm mit 13 Einwohnern
Autor Marcus Alert leider ohne Quellenangabe und DatumAnzeige leider ohne Quellenangabe und Datum



"Paterdamm ist kaum über sechs Häuser und ein Dutzend Bewohner hinausgewachsen und dennoch bekannt. Beispielsweise weil die B102 täglich tausende Fahrzeuge hindurch leitet, vor allem in oder aus Richtung Autobahn A2. Mit deren Bau bekam Paterdamm 1934 viel zu tun, betreffs Unterbringung und Versorgung der Bautrupps. Unrühmlich ist das Geschehen im Jahr 1940, als Brandenburg an der Havel die Verbrennung der Euthanasie-Opfer aus der Neuendorfer Straße verbannte. Man stationierte die mobilen Öfen in Paterdamm, auf einem etwas abseits gelegenen Gehöft am Weg nach Göttin, zog eine vier Meter hohe Mauer darum. Bis Oktober 1940 wurden täglich bis zu 300 Leichen nach Paterdamm transportiert. Wo man die Asche und Knochen entsorgte, ist bis heute nicht geklärt. Auch eine Gedenktafel gibt es nicht. Plakativ vermerkt ist im Ort hingegen die neue Geschichte: "Radarkontrolle". Als früher nach wendlicher Blitzer-Standort ist Paterdamm vertraut, indes die roten, Lust versprechenden Laternen östlich vom Ortsausgang gen Brandenburg erloschen sind. Dass Fotografen sich einst in solch Örtchen verirrten, kam selten vor. Um so stolzer ist der Sammler, wenn er Paterdamm entdeckt. Wenn auch nur als undatierte Innenaufnahme des Gasthauses (siehe Ansichtskarte unten). Da in der Ecke undeutlich ein Porträt von Reichskanzler Hitler erkennbar ist, sollte die Aufnahme um 1940 entstanden sein. Gelegen war die Gaststätte direkt an der Hauptstraße, die einfach Paterdamm heißt und schlicht durchnummeriert ist. Die Gaststätte hatte die Nummer 3 und Paterdamm kaum mehr Straßen. Es gibt nur einen Abzweig und zwar den nach Göttin führenden Paterdammer Weg. Woher Paterdamm seinen Namen hat, ist nur von einer Sage abzuleiten, die ganz plausibel klingt: Demnach habe ein Mönch vom Kloster Lehnin etwas abseits ein Liebchen gehabt, zu dem er stets über den zwischen Schmerzke und Rotscherlinde gelegenen Weg gelangt sei. Und weil der Pater diesen Damm nutzte, wurde er Paterdamm genannt. Der kleine, erstmals 1656 erwähnte Wohnplatz zwischendrin übernahm den Namen."
aus: BRAWO von T. Messerschmidt vom 16.04.2017



Paterdamm zwischen 1930 bis etwa 1960

Legende:
(1) Haus und Grundstück Albert Schumann
(2) Garten Karl Wetzel
(3) Haus und Grundstück Max Kajewski
(4) Garten bzw. Acker Schächter
(5) Gaststätte Oskar Krüger
(6) Haus und Grundstück Franz Sengespeik (1945 zerstört und danach als Garten genutzt).
(7) Haus und Grundstück Fritz Edling
(8) Ziegelei (vor 1930 eingestellt).



Wohnhaus meiner Großeltern: Albert Schumann und Emma (geb. Feuerherdt)

Aus Brandenburg kommend das erste Haus rechts.

- Baubeginn des Hauses etwa 1932

  Paterdamm 1944

etwa 1944

Paterdamm 1941

etwa 1941

 
  Paterdamm 1944

etwa 1944

Paterdamm 1940

etwa 1940

 
  Paterdamm Hochzeit Horst Seelig Edith Schumann

06. September 1941

Paterdamm 1944

etwa 1944

 
  Paterdamm 1944 Paterdamm 1944  


Zerstörung des Hauses:    Mai 1945


  Paterdamm 1945 Paterdamm 1945  
  Paterdamm 1945 Paterdamm 1945  


Wiederaufbau bis Frühjahr 1947


  Paterdamm 1947 Paterdamm 1947  


Umzug der Großeltern nach Prützke, Altes Dorf 7:    22.12.1961

Neue Bewohner des Hauses: Willi Wienicke und Ursel (geb. Schumann):    bis 2006

Danach ist das Haus nicht mehr in Familienbesitz!

  Paterdamm 2008

März 2008

Paterdamm 2008

März 2008

 



 


Die Gaststätte in Paterdamm befand sich gegenüber dem Haus meiner Großeltern.



Text auf der Ansichtskarte:

"Gaststätte Paterdamm

bei Brandenburg (Havel) - Bes. Oskar Krüger
an der Abfahrt der Reichsautobahn Branden-
burg. Herrlich am Walde gelegen. Fremden-
zimmer, Parkplatz. - Tel. 3424"

Gaststätte Krüger um 1950 in Paterdamm

etwa 1950

 
  Ansichtskarte Paterdamm Ansichtskarte Paterdamm Rückseite  



"...Sengespeick ist Jahrgang 1944 und familiär gut im Bilde. Seiner Tante Else gehörte einst das Gasthaus, dessen Wirtshaus-Geschichte zurück bis ins ausgehende 20. Jahrhundert reicht. Ausflügler aus der Stadt haben sich im Garten genauso wohl gefühlt, wie die Arbeiter aus Lehniner Gegenden, die mit dem Fahrrad auf dem Heimweg anhielten, "um eine Molle zu trinken", wie Sengespeick erzählt. ... Und schließlich war das Haus das einzige in Paterdamm, das den Zweiten Weltkrieg überstand. Alles andere brannte am 8. Mai 1945 nieder. Sengespeicks lebten alsbald in einer auf dem familiären Nachbargrundstück errichteten Notunterkunft, aus der die Gartenlaube entstanden ist. Das Gasthaus führte Tante Else noch über den Tod ihres Gatten Oscar Krüger (1951) hinaus. Etwa bis 1965. Danach diente es Wohnzwecken und bekam u. a. die "Forstwirtschaft" als Mieter, der sich als Staatssicherheit entpuppte und den Transitverkehr ins Visier nahm. Als Else Krüger 1975 starb, verkauften die Erben das Anwesen an die GPG Schmerzke, die dort Arbeiter einquartierte. Ende der 1980er Jahre erwarb’s ein Paterdammer, der die gastliche Tradition aufleben lassen wollte. Die Idee von einer Pension machte die Runde und kam kaum über den Eisverkauf aus dem Fenster hinaus. 1996 Zwangsversteigerung. Der neue Eigentümer durfte in zweiter Reihe ein Wohnhaus bauen, belebte die Gaststätte tatsächlich - und mit Erfolg. Für etwa zehn Jahre. Beim nächsten Eigentümerwechsel wurde von einer Pension gekündet, die im BUGA-Jahr 2015 an den Start kommen sollte. Doch noch immer sind es nur die Brauerei-Laternen vor und auf dem Grundstück, die an die gastliche Ära erinnern."
aus: BRAWO von T. Messerschmidt/Hans-Joachim Sengespeick vom 23.04.2017
"... Und nach Erscheinen meldete sich Ulrich Seelig aus Magdeburg: "Meine Großeltern hatten dort ein Grundstück (erbaut ca. 1932) genau gegenüber der Gaststätte. Auch ich bin im Besitz dieser seltenen Ansichtskarte..." ..."
aus: BRAWO von T. Messerschmidt vom 30.04.2017





Auszüge aus Kirchenbüchern

-Trauregister   Reckahn-Meßdunk   1871

1871 Kirchenbuch Reckahn und Meßdunk
- " Junggesell Friedrich Wilhelm Robert Jahrmatter angehender Gastwirth zu Brandenburg, ehel. Sohn des zu Veray verstorbenen Colonists Johann Jahrmatter; 25 Jahre geb. den 3. Novbr. 1845; Einwilligung: Die Mutter schriftlich; war noch nicht verheirathet; Jungfrau Auguste Charlotte Ernestine Meihold zu Paterdam, vor der Ehe geborene Tochter des Gastwirths Heinrich Schubert zu Paterdamm: 27 Jahre geb. 17. August 1843: Einwilligung: Der Vater mündlich; Jungfrau; Prediger Schinkel; Sind eben zu Paterdamm im Hause getraut. ot Göttin." 

-Trauregister   Göttin 1871

1871 Kirchenbuch Göttin
1 " Junggesell Friedrich Wilhelm Robert Jahrmatter angehender Gastwirth zu Brandenburg, ehel. Sohn des zu Veray verstorbenen Colonists Johann Jahrmatter; 25 Jahre geb. den 3. Novbr. 1845; Einwilligung: Die Mutter schriftlich; Junggesell Jungfrau Auguste Charlotte Ernestine Meihold vor der Ehe geborene Tochter des Gastwirths Heinrich Schubert zu Paterdamm; 27 Jahre geb. 17 August 1843: Einwilligung: Der Vater mündlich; Jungfrau; Copulation: 27. Januar; Prediger Schinkel" 
2 " Junggesell Johann Gottlieb Ferdinand Buller Bürger und Weinbergsbesitzer zu Klein-Kreutz, ehelicher Sohn des verstorbenen Kossathen Friedrich Buller zu Gollwitz.; 27¼ Jahre geb. den 27. Dec. 1843; Einwilligung: Eltern todt.Schein Gollwitz den 16. Februar 1871; Junggesell Albertine Friederike Louise Amelang, außereheliche Tochter der Caroline Wilhelmine Amelang zu Prützke, jetzt verehelichten Chaussee Einnehmer Saeger; 30½ Jahre geb. 4. Aug. 1840: Einwilligung: Die Mutter schriftlich; deflorata; Copulation: 7. Maerz zu Paterdamm im Hause getraut; Prediger Schinkel" 

-Taufregister   Krahne 1933

1933 Kirchenbuch Krahne
7 " Name: Brunhilde Elisabeth Friedel; geb. 12. Oktober 1932 Ortsteil Paterdamm; 8 Uhr vorm.; unehelich; Vater: nicht genannt; Mutter: Haagen, Elisabeth, ev. Wohnort: Göttin, Ortsteil Paterdamm; gemeldet: Reckahn Nr. 23; Taufe: 4. Juni; Geistlicher: Sasse; Paten: 1. August Basikow, Krahne 2. Fr. Anna Seeger, geb. Stimming, Göttin" 

-Taufregister   Göttin 1937

1937 Kirchenbuch Göttin
8 " Name: Ingeborg Marie; geb. 7. Februar 1937; 14½ Uhr; Vater: Sengespeik Franz Wachtmann des Sicherheitsdienstes, ev. ; Mutter: Martha geb. Nielebock, ev. Wohnort: Paterdamm; gemeldet: Reckahn Nr. 6; Taufe: 25. April im Hause der Eltern; Geistlicher: Sasse; Paten: 1. Fr. Elsbeth Krüger geb. Sengespeik in Paterdamm 2. Hans Nielebock, Kaufmann in Brandenburg 3. Paul Gennrich, Landwirt in Brandenburg" 

-Taufregister   Göttin 1942

1942 Kirchenbuch Göttin
19 " Name: Gerd Willi Albert; geb. 10. Aug. 1942; unehelich; Vater: nicht genannt ; Mutter: Schumann, Ursula Wohnort: Göttin, Paterdamm; gemeldet: Reckahn Nr. 19/42; Taufe: 25.Okt. 1942 in der Kirche zu Schmerzke; Geistlicher: Pfr. Lenz, Schmerzke; Paten: 1. Frau Ida Kajewski, Paterdamm  2. Frau Anna Jäger, Bln. 034 Ebertystr. 32  3. Herr Richard Kaußmann, Brandenburg, Wollenweberstr. 51  4. Herr Fritz Schumann, Brandenburg, Adolf Hitlerstr.  5. Herr Willi Wienecke, Halle a/S., Saalwehrstr. 5" 



Grundstücke in Paterdamm können zum Politikum werden Grundstücke in Paterdamm können zum Politikum werden

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"Brandenburger Stadtkurier" vom 29. August 1995

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Leserzuschrift vom August 1995




Ausstellung Euthanasiemorde Brandenburg an der Havel 1 Ausstellung Euthanasiemorde Brandenburg an der Havel 2

Bilder aus der Ausstellung:

"Gedenkstätte für die Opfer
der Euthanasie-Morde
in Brandenburg an der Havel"

Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Nicolaiplatz 28, 14770 Brandenburg an der Havel
www.stiftung-bg.de




Baugesetz für Splittergemeinde Paterdamm Grundstücke in Paterdamm können zum Politikum werden - Kommentar

Zeitungsanzeige - leider undatiert
nach 1990




Artikel vom 02.April 2017 im Internet von Mark Radler





NameVorname(n)Geb.-Dat. 
GensickeWilli26.06.1909Geburtsort
SeeligChristiane Doris03.04.1942Geburtsort (wirklich)
WienickeGerd Willi Albert10.08.1942Geburtsort


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